Mehr als 125 Jahre Gewerkschaftsgeschichte
1893 – 1913
7. September 1893
Mit klaren berufs- und sozialpolitischen Zielen, im bewussten Gegensatz zu den bis dahin bestehenden Standesvereinen, denen auch die Arbeitgeber angehörten, wird am 7. September 1893 in Hamburg von Gehilfen aus dem „Verein für Handlungscommis“ (von frz. Commis = Gehilfe) der „Deutsche Handlungsgehilfenverband“ auf Basis der christlich-sozialen Idee gegründet. Erster Verbandsvorsteher wird Johannes Irwahn.
1896
Wilhelm Schack übernimmt die Verbandsleitung.
1898
1898 wird auf dem Verbandstag in Leipzig die „Deutschnationale Kranken- und Begräbniskasse“ als Berufskrankenkasse des D.H.V. ins Leben gerufen. Damit erhalten die Handlungsgehilfen erstmals einen Krankenversicherungsschutz, denn in der Bismarck’schen Krankenversicherung waren nur die Arbeiter, nicht jedoch die Angestellten versichert. Die D.H.V.-Kasse wird damit einer der Gründungspfeiler der heutigen DAK-Gesundheit.
29. Mai 1904
Am 29. Mai 1904 wird die Jugendabteilung der D.H.V. der „Bund der Kaufmannsjugend“ gegründet.
1904/1906
Zu den politischen Verdiensten um die Rechte der Angestellten in der Vorkriegszeit gehört die Mitwirkung des D.H.V. im Gesetzgebungsverfahren zum Kaufmannsgerichtsgesetz vom 16. Juni 1904 sowie des ersten Ladenschlussgesetzes vom 1. Oktober 1906.
1911
Hans Bechly wird auf dem Verbandstag in Breslau zum dritten Verbandsvorsteher des D.H.V. gewählt.
1913 – 1933
1913
1913 gründet der D.H.V. die „Deutschnationale Versicherungs-A.G.“, deren späterer Name nach der Ausweitung auf Lebensversicherungen und andere Versicherungszweige ab 1925 „Deutscher Ring“ lautete.
1919
Der D.H.V. wird in den Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften (GEDAG) aufgenommen.
1929
Neben einer regionalen Gliederung in Gaue sowie Kreise und Ortsgruppen ist der D.H.V. in Fachgruppen gegliedert. Es gibt Fachgruppen unter anderem in den Bereichen Großhandel, Eisen- und Metallindustrie, Einzelhandel, Banken, Chemische Industrie und Versicherungen.
Juli 1930
Der D.H.V. steigt mit ca. 401.000 Mitgliedern zum größten Angestelltenverband Europas auf.
1932
Nachdem Verbandsvorsteher Bechly bei der Reichspräsidentenwahl 1932 eine Wahlempfehlung für den Amtsinhaber Paul von Hindenburg abgibt, folgen darauf kampagnenartige Angriffe der NSDAP gegen den D.H.V.
5. Juni 1932
Der 23. und letzte ordentliche Verbandstag der D.H.V. tritt zusammen. Bechly wird einstimmig wiedergewählt. Dem neunköpfigen Führungsgremium der D.H.V. gehören weiterhin keine NSDAP-Anhänger an. Der Verbandstag tritt noch einmal vehement für den Erhalt von Gewerkschaften, Tarifverträgen und staatlicher Schlichtung ein.
1933
Auch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten besteht der D.H.V. auf einer eigenständigen Interessensvertretungspolitik als Gewerkschaftsorganisation. Er zeigt keinerlei Neigung, die Eigenständigkeit aufzugeben und sich nationalsozialistischen Organisationen unterzuordnen. Damit gerät er in Gegensatz zur am 10. Mai 1933 von den Nationalsozialisten gegründeten Deutschen Arbeitsfront (DAF).
9./10. April 1933
Schon vor der Zerschlagung der sozialistischen Gewerkschaften werden die Angehörigen der Verwaltung Bechly, Bott, Thiel und Max Habermann zum Rücktritt gezwungen. Nachfolger des Verbandsvorstehers Bechly wird sein bisheriger Stellvertreter Hermann Miltzow.
Juni 1933
Nach einer weiteren Verschärfung der Rahmenbedingungen werden weitere langgediente D.H.V.-Mitarbeiter entlassen, am 25. Juni Otto Gerig, dann Hermann Miltzow selbst am 30. Juni 1933.
Max Habermann sammelt Oppositionelle aus der christlichen Gewerkschaftsbewegung um sich und knüpft Kontakte zu anderen Widerstandsgruppen einschließlich des militärischen Widerstandes. Nach dem gescheiterten Umsturzversuch des 20. Juli 1944 wird Habermann verhaftet und begeht Selbstmord.
Nachdem die gewählte Verbandsführung beseitigt war, wurde der dem Nationalsozialismus loyal verbundene August Haid zum neuen Verbandsvorsteher berufen. Haid ersetzte nach seiner Berufung viele haupt- und ehrenamtliche D.H.V.-Mitarbeiter durch linientreue Parteigenossen.
14. Juli 1933
Haid beruft satzungswidrig einen Verbandstag ein, lässt eine neue Satzung verabschieden in der das nationalsozialistische Führerprinzip übernommen wird und gewerkschaftliche Aufgaben und Ziele gestrichen werden. Zugleich wird die Bezeichnung „National“ von den Nationalsozialisten aus dem Verbandsnamen getilgt.
Mit der Einberufung dieses satzungswidrigen Verbandstags und der folgenden Satzungsänderung findet eine demokratische Willensbildung in den DHV-Entscheidungsgremien nicht mehr statt.
Der D.H.V. verliert somit seinen Gewerkschaftscharakter und existiert fortan als eigenständige Angestelltenvertretung nicht mehr. Andere Angestelltengewerkschaften werden auf den D.H.V. fusioniert, er heißt danach „Deutsche Angestelltenschaft“ und geht wenig später in der deutschen Arbeitsfront auf.
1950 – 1960
1. Oktober 1950
Am 1. Oktober 1950 wird der D.H.V. als „DHV Berufsverband der Kaufmannsgehilfen“ in Hamburg wiedergegründet. Karl Hahn wird zum ersten Verbandsvorsteher gewählt.
7. / 8. Juni 1952
Auf dem 1. ordentlichen Verbandstag der DHV in Königswinter erfolgt die Umbenennung in „DHV - Deutscher Handlungsgehilfen-Verband, Gewerkschaft der Kaufmannsgehilfen“.
16./17. Mai 1953
Bei den ersten Wahlen zu den Vertreterversammlungen bei den Sozialversicherungsträgern erhält der DHV bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), heute Deutsche Rentenversicherung Bund, 21,1 % der Stimmen. Bei der AOK Neumünster z.B. gewinnt er 16,6 % der Stimmen.
12. Juli 1953
Der Aufsichtsrat beruft Fritz Irwahn, Sohn des Verbandsgründers von 1893, Johannes Irwahn, als Nachfolger des wegen seiner Bundestagskandidatur zurückgetretenen Karl Hahn zum Verbandsvorsteher.
1. Mai 1954
Der DHV schließt den ersten Tarifvertrag für den genossenschaftlichen Groß- und Außenhandel in Nordrhein-Westfalen.
2. November 1954
Der DHV ist Vertragspartner des ersten Bundestarifs (West) für das private Bankgewerbe nach dem Zweiten Weltkrieg.
14./15. Januar 1956
Fritz Irwahn wird vom 3. ordentlichen Verbandstag 1956 in Essen in seinem Amt bestätigt. Der Verband wird in „DHV – Deutscher Handels-und Industrieangestellten-Verband“ umbenannt. Das Grundsatzprogramm ‚Der DHV in der Verantwortung vor dem Ganzen‘ wird vom Verbandstag beschlossen.
10. Dezember 1956
Das Bundesarbeitsgericht bestätigt nach einer Konkurrentenklage erstmals rechtskräftig die Gewerkschaftseigenschaft des DHV.
18. Januar 1958
Fritz Irwahn legt den Verbandsvorstand nieder, da ihm aufgrund weiterer Pflichten die Ausfüllung dieser ehrenamtlichen Aufgabe nicht mehr möglich ist. Der Aufsichtsrat beruft Paul Seiler, der auf dem ordentlichen Verbandstag im Oktober zum dritten Verbandsvorsteher nach dem Krieg gewählt wird.
27. Juni 1959
Der DHV gehört zu den Gründungsgewerkschaften, die in Mainz den Christlichen Gewerkschaftsbund Deutschlands (CGB) als Dachverband ins Leben rufen. Der DHV-Vorsitzende Paul Seiler ist zugleich von 1964 bis 1969 CGB-Bundesvorsitzender.
17. November 1959
Die heutige DHV-Aktionärvereinigung wird unter dem Namen „DHV-Kleinaktionär-Vereinigung“ in Hamburg gegründet.
1961 – 1970
1. Januar 1962
Der Tarifvertrag für die Ersatzkassen-Angestellten (EKT) tritt in Kraft. Das Tarifwerk wurde maßgeblich von dem DHV ausgehandelt.
8. Januar 1963
Das Bundesurlaubsgesetz wird verkündet. Mit ihrer Arbeitszeiterhebung in den Jahren 1959 und 1960 hat der DHV maßgeblichen Anteil an der Erhöhung des Mindesturlaubs in dieser bundesrechtlichen Regelung.
15. Juli 1966
Mit dem ‚Tarifvertrag für die zentralen Geldinstitute und Kreditgenossenschaften mit mehr als 10 Arbeitnehmern im Deutschen Raiffeisenverband‘ beginnt die Tarifpartnerschaft des DHV mit den Genossenschaftsbanken.
8. Oktober 1966
Der 7. Ordentliche Verbandstag beschließt eine neue Gliederung des Verbandes. Die traditionelle Einteilung in Gaue wird aufgegeben. Stattdessen bilden nun die Landesverbände die oberste Gliederungsebene.
24. Dezember 1967
Da der Heilige Abend auf einen Sonntag fällt, fordert der DHV die Landesregierungen auf, auf die Ausnahme im § 15 des Ladenschlussgesetzes von 1953 zu verzichten und die Läden an diesem Tag geschlossen zu halten.
8. August 1968
Der DHV-Hauptvorstand spricht sich entschieden gegen die vom Sozialbeirat beim Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung ausgesprochene Mehrheitsempfehlung zur Beseitigung der selbstständigen Angestelltenversicherung aus. Auch mit Verweis auf das Ergebnis der Sozialversicherungswahl 1968 gelingt der Erhalt der gegliederten Sozialversicherung.
1. Juli 1970
Mit der Bildung der Landesverbände Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz-Hessen schreitet die organisatorische Neuausrichtung der Arbeitsbereiche fort. Die Grenzen der meisten Landesverbände orientieren sich nunmehr an den Grenzen der deutschen Länder.
1971 – 1980
21. Mai 1971
Durch den Abschluss des DHV mit dem Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes endet dort der tariflose Zustand.
29. Oktober 1972
Zu Beginn der 70er Jahre stehen auch noch allgemein-politische Themen im Fokus der Verbandsarbeit. So verabschiedet der 9. Verbandstag in Sindelfingen eine Entschließung zur Deutschland- und Ostpolitik, in der der zu wählende 7. Deutsche Bundestag aufgefordert wird, die Verträge von Moskau und Warschau als verbindliche Grundlage der zukünftigen Deutschlandpolitik anzuerkennen.
1. Januar 1973
Die „Blätter für junge Kaufleute“, das bisher als eigenständiges Mitteilungsblatt an die Jugendmitglieder versandt worden war, wird nun als Bestandteil der „Deutsche Handelswacht“ an alle DHV-Mitglieder verschickt.
2. März 1973
Der neue, eigenständige Landesverband Hessen wählt auf seinem Landesverbandstag in Bad Nauheim einen neuen Landesvorstand. Auch der Landesverband Nordmark konstituiert sich durch Wahl eines Landesvorstandes. In der neuen Gliederung sind nun die bisherigen Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg zusammengeschlossen.
3. Mai 1974
Der DHV-Verbandsvorsitzende Paul Seiler spricht für den DHV auf der Festveranstaltung zum 200-jährigen Bestehen der DAK.
1. Juli 1976
Das Mitbestimmungsgesetz vom 4. Mai 1976 tritt in Kraft. Die DHV kandidiert in der Folge bei Aufsichtsratswahlen für Gewerkschaftsvertreter und Arbeitnehmer in Kapitalgesellschaften mit mehr als 2000 Mitarbeitern.
18. November 1978
Der 11. Verbandstag des DHV in Nürnberg wählt Heinz Langner zum Verbandsvorsitzenden, nachdem der langjährige Vorsitzende Paul Seiler altersbedingt nicht mehr kandidiert hatte.
1981 – 1990
1. Februar 1983
Nachdem bei einer Aufsichtsratswahl infolge des novellierten Mitbestimmungsgesetzes beide Aufsichtsratssitze eines Unternehmens an die christlichen Gewerkschaften DHV und ALEB gefallen waren, wird die Bestätigung der Gewerkschaftseigenschaft der DHV durch das Landesarbeitsgericht Hamburg infolge einer weiteren Konkurrentenklage rechtskräftig.
31. Mai – 3. Juni 1984
Der Bund der Kaufmannsjugend im DHV feiert sein 80-jähriges Bestehen mit einem Bundesjugendtreffen in Bad Lauterburg. Im Mittelpunkt des Treffens im innerdeutschen Grenzland stand die deutsche Teilung.
9. Dezember 1985
Die Kaufmännische Berufsbildungsstätte des DHV e.V. mit Sitz in Reutlingen wird ins Leben gerufen.
8. November 1986
Der 13. Ordentliche Verbandstag in Freiburg/ Br. wählt Jörg Hebsacker zum fünften Verbandsvorsitzenden nach dem Krieg.
30. November 1986
Paul Seiler wird nach 33-jähriger Tätigkeit in der Selbstverwaltung der Sozialversicherung aus dem Vorstand der BfA verabschiedet. Er erhält die Verdienstmedaille der Deutschen Rentenversicherung. Mit dieser wird in derselben Feierstunde auch Heinz Langner ausgezeichnet, der aus dem BfA-Vorstand ausschied.
19. März 1990
Nach der Volkskammerwahl in der DDR beginnt der DHV im Osten mit dem Aufbau des christlichen Deutschen Angestellten-Verbandes (DAV), der nach der erwarteten Wiedervereinigung mit der DHV zusammengeschlossen werden soll.
15. September 1990
Der DHV-Landesverband Thüringen wird als erster Landesverband in den neuen Ländern gegründet. Erste Landesverbandsvorsitzende wurde Eveline Kirsch.
3. November 1990
Auf dem 14. Verbandstag in Oldenburg, dem ersten nach der deutschen Wiedervereinigung, wird die deutsche Einheit auch durch die Änderung der DHV-Satzung vollzogen.
1991 – 2000
1. Januar 1991
Der DHV schließt nach der Begründung der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion der beiden deutschen Staaten im Juli 1990 mit dem Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes eine besondere Tarifvereinbarung für das ostdeutsche Bankgewerbe ab.
1. November 1991
In Leipzig beginnt der 11. Bundesjugendtag der Kaufmannsjugend, der als erster gesamtdeutscher Jugendtag nach der deutschen Teilung, an den Tagungsort des 1. Reichsjugendtages 1921 zurückkehrt.
11. September 1993
Festakt zum 100-jährigen Bestehen des DHV in der Handelskammer Hamburg. Den Festvortrag hält Paul Seiler: „Das Erreichte bewahren – das Neue gestalten“.
9. Oktober 1993
In Berlin konstituiert sich mit dem Landesverbandstag der neue Landesverband Nordost aus den Gliederungen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin-Brandenburg.
17. Oktober 1993
Die Delegierten der Gliederungen aus Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen begründen in Ohrdruf den neuen Landesverband Mitteldeutschland.
12./13. November 1994
Mit dem 15. Ordentlichen Verbandstag in Eisenach findet die Tagung des höchsten Organs des DHV erstmals in den neuen Ländern statt.
22. November 1996
Das „DHV-Bildungswerk e.V.“ mit Sitz in Stuttgart wird gegründet. Das Bildungswerk ist Träger der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit des DHV und führt die Schulung von Betriebs- und Personalräten sowie für Jugend- und Auszubildendenvertreter durch.
18. Oktober 1998
Der 16. Verbandstag des DHV verabschiedet die „Mülheimer Erklärung des DHV“. Zuvor hatten SPD und Grüne die Bundestagswahl auch mit arbeits- und sozialpolitischen Positionierungen gewonnen, welche den Standpunkten des DHV diametral entgegenstanden.
2001 – 2010
27. Januar 2001
Der Hauptvorstand bringt das Projekt „DHV 2005“ auf den Weg. Ziel ist die Entwicklung des DHV zu einem modernen gewerkschaftlichen Berufsverband.
27. Juli 2001
Die Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes wird verkündet. Eine für die Neufassung geplante Abschaffung des Verhältniswahlrechtes bei der Besetzung von Betriebsausschüssen und Freistellungen findet selbst in der rot/grünen Regierungskoalition keine Mehrheit und fließt daher nicht in das Gesetz ein. Zuvor hatte sich der DHV gemeinsam mit dem CGB massiv für den Schutz der Minderheitenrechte eingesetzt.
2. Juni 2002
Der 17. Ordentliche Verbandstag in Berlin beschließt das Konzept „DHV 2005“. Die Umsetzung erfolgt bis 2005 und gibt dem DHV ein modernes Erscheinungsbild.
6. Juni 2002
Mit den Kliniken der Lielje Gruppe erfolgt erstmals ein Tarifabschluss mit einem privaten Klinikbetreiber.
17. März 2003
In der Urwahl zum Aufsichtsrat der Allianz Lebensversicherung AG erzielt der DHV 57,9 % der Stimmen.
1. Januar 2004
Der DHV schließt den DRK-Tarifvertrag für das Land Sachsen ab.
25. März 2004
Bei beiden Wahlen zum Aufsichtsrat der Münchener Rück gewinnt der DHV mit 88,6 % der Stimmen alle drei Gewerkschaftsmandate.
25. Mai 2005
Mit dem Abschluss des Manteltarifvertrages wird der DHV alleiniger Tarifvertragspartner der Sparkassenversicherung Sachsen.
3. April 2006
Der DHV erhält in der Urwahl zum Aufsichtsrat der DATEV eG 78,5 % der Stimmen und erhält beide Gewerkschaftsmandate.
28./29.Oktober 2006
Der 18. Verbandstag in Saarlouis ändert den Verbandsnamen in „DHV - Die Berufsgewerkschaft“. Durch die Namensänderung wird der zum 1.1.2005 erfolgten Aufhebung der Unterscheidung zwischen Arbeitern und Angestellten durch Inkrafttreten der Organisationsreform in der Rentenversicherung Rechnung getragen.
Oktober 2007
Die KKH tritt aus der Tarifgemeinschaft der Ersatzkassen aus und führt seitdem mit den bei der KKH vertretenen Gewerkschaften Haustarifverhandlungen. Die DHV verhandelte zeitweise in Verhandlungsgemeinschaft mit verdi. Seit Jahren führt sie zusammen mit der Gewerkschaft der Sozialversicherung die Tarifverhandlungen.
10. April 2008
Die DHV setzt ihre Erfolge bei den Aufsichtsratswahlen im Handel fort: Bei der Hornbach Baumarkt AG gewinnt die DHV mit 66,7 % beide Gewerkschaftsmandate. Einen Tag später erhält sie bei der REWE Zentral AG mit 77,5 % der Stimmen alle drei Gewerkschaftssitze.
5. Juni 2008
Durch den Tarifvertragsabschluss mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken übernimmt die DHV die Tarifführerschaft in diesem Bereich. In den nachfolgenden Tarifabschlüssen bis 2016 setzte die DHV tarifpolitische Maßstäbe. Sie konnte u.a. erreichen:
- Anspruch auf jährliche Freistellung zum Zwecke von Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen
- Anspruch auf Reduzierung der Arbeitszeit für rentennahe Jahrgänge
- Anspruch auf Förderung der betrieblichen Altersvorsorge
- Möglichkeit der Umwandlung der Gehaltserhöhung in freie Tage
1. Januar 2010
Im Zuge der Vereinigung mit der GEK tritt die BARMER aus der Tarifgemeinschaft der Ersatzkassen aus. DHV und BARMER GEK (heute BARMER) treten in einen intensiven, sich über mehrere Jahre erstreckenden Verhandlungsprozess zur Vereinbarung eines neuen Haustarifvertrages.
1. Januar 2010
Die DAK vereinigt sich mit der Hamburg Münchener zu der neuen Kasse DAK. Diese tritt nicht der Tarifgemeinschaft der Ersatzkassen bei, sondern begründet eine Haustarifpartnerschaft mit der DHV.
30. September 2010
Die DAK kündigt sämtliche mit der DHV geschlossenen Tarifverträge mit dem Ziel der Durchsetzung von Einsparungen u.a. bei den Sonderzahlungen.
13. November 2010
Der 19. Ordentliche Bundesgewerkschaftstag in Hamburg wählt Gunter Smits zum Nachfolger von Jörg Hebsacker als Bundesvorsitzenden, der nach vierundzwanzigjährigem Vorsitz nicht mehr kandidierte.
2011 – 2015
19. März 2012
Die DHV schließt mit dem Bundesministerium der Finanzen, dem Industrieverband Textil Service, dem Deutschen Textilreinigungsverband und der Industriegewerkschaft Metall ein branchenbezogenes Aktionsbündnis gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung.
April 2012
Der tariflose Zustand bei der DAK kann mit dem Wiederinkraftsetzen der Tarifverträge und mit dem Neuabschluss eines Gehaltstarifvertrages beendet werden. Die von der DAK ursprünglich geforderten Einschnitte bei den Sonderzahlungen können verhindert werden.
12. Dezember 2012
Mit der Unterzeichnung des neuen Tarifwerkes übernimmt die DHV die Tarifführerschaft bei METRO Properties.
2. September 2013
Die DHV unterstützt die Betriebsräteinitiative „Bürgerversicherung? Nein Danke!“ zum Schutz der privaten Krankenversicherungen und deren Beschäftigten. Der DHV-Bundesfachgruppenvorsitzende privates Versicherungsgewerbe, Peter Abend, übergibt in seiner Funktion als Koordinator der Betriebsräteinitiative dem Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, eine Petition gegen die Bürgerversicherung.
25. Oktober 2013
Der CGB-Bundeskongress in Dresden wählt den stellvertretenden DHV-Bundesvorsitzenden Henning Röders auch zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Christlichen Gewerkschaftsbundes Deutschlands.
23. Januar 2014
Der Aufsichtsrat beruft Henning Röders zum Bundesvorsitzenden als Nachfolger des zum Jahresende 2013 zurückgetretenen Gunter Smits.
18. März 2014
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat gewinnt die DHV mit zwei Gewerkschaftsvertretern und zwei Arbeitnehmervertretern 2/3 der Arbeitnehmermandate bei der Wüstenrot Bausparkasse AG.
Mai 2014
Die DHV erzielt bei den Betriebsratswahlen 2014 beachtliche Erfolge. Beispiele: Bei der Wüstenrot Bausparkasse erringt die DHV mit 9 von 17 Betriebsratsmandaten die Mehrheit und stellt den Betriebsrats- und Gesamtbetriebsratsvorsitz.
Bei der Metro C+C kann die DHV in Düsseldorf 9 von 11 Betriebsratsmandaten besetzen. Im Gesamtbetriebsrat der Metro C+C ist die DHV mit einem Anteil von rund 14,3 % vertreten.
Bei der Betriebsratswahl der Region REWE West II erringen DHV-Mitglieder 9 von 23 Betriebsratsmandaten.
Bei der Betriebsratswahl der Kunzler Fleischwaren in Überherrn, Saarland, gehen 9 der 11 Betriebsratsmandate an DHV-Mitglieder.
Im Bereich der Volks- und Raiffeisenbanken stellt die DHV beispielsweise bei den Volksbanken Breisgau-Nord, Offenburg und Müllheim die Mehrheiten.
7. November 2014
Der 20. Bundesgewerkschaftstag in Offenburg bestätigt Henning Röders für die kommenden vier Jahre als Bundesvorsitzenden. Der Gewerkschaftstag unterstreicht das Selbstverständnis des DHV als Berufsgewerkschaft für kaufmännische und verwaltende Berufe.
13. Januar 2015
Die DHV setzt ein starkes Zeichen bei der DAK-Gesundheit: Mehr als 2.500 Beschäftigte folgen gestern dem Warnstreikaufruf von DHV und EMG/GdS.
18. Februar 2015
Erfolgreicher Warnstreik: 80 der 150 Mitarbeiter folgen dem Streikaufruf der DHV beim Reha-Klinikum Bad Säckingen.
April 2015
Beim erstmaligen Antritt bei der Aufsichtsratswahl der Landgard eG erhält die DHV auf Anhieb beide Gewerkschaftsmandate
11. Juni 2015
Mit einer Festveranstaltung in Magdeburg zum Jahrestag der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion erinnert die DHV an den Beginn ihrer Tätigkeit in den Neuen Ländern vor 25 Jahren.
2016
1. März 2016
DHV ist wieder erfolgreich bei den Aufsichtsratswahlen der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG und der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG.
9. Mai 2016
Bei der Hauptpersonalratswahl der KKH kann die DHV ihren Sitz erfolgreich verteidigen und ihre Position in diesem Gremium stärken.
26. April 2016
Bei der Wahl zum Hauptpersonalrat der DAK-Gesundheit kann die DHV ihre Stellung behaupten und 4 Mitglieder in das wichtigste Mitbestimmungsgremium der DAK-Gesundheit entsenden. Auch bei den Wahlen zu den Bezirkspersonalräten, im Personalrat der Zentrale und zur Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung (HJAV) ist die DHV wieder gut vertreten.
11. Mai 2016
Bei der Aufsichtsratswahl des Konzerns Wüstenrot & Württembergische AG kann die DHV ihre starke Stellung weiter ausbauen und erhält 43,65 % der gültigen Stimmen. Bei der Wüstenrot Bausparkasse geben 72,34 % der Beschäftigten der DHV-Liste ihre Stimme.
12. Mai 2016
Bei den Personalratswahlen der BARMER GEK gewinnt die DHV einen zweiten Sitz im Hauptpersonalrat. In der Hauptverwaltung Wuppertal kann die langjährige verdi-Dominanz gebrochen werden. Zusammen mit einer freien Liste erreicht die DHV die Mehrheit. Die DHV stellt den stellvertretenden Vorsitz des örtlichen Personalrats der Hauptverwaltung Wuppertal.
4. Mai 2016
Die 5. Kammer des Landesarbeitsgerichts Hamburg bestätigt, dass die DHV - Die Berufsgewerkschaft eine tariffähige Gewerkschaft ist.
31. Mai 2016
Bei der Aufsichtsratswahl der REWE Deutscher Supermarkt AG & Co KGaA erzielt die DHV-Gewerkschaftsliste 72,5 % der Stimmen bei der Delegiertenwahl. Die Delegierten, welche die DHV-Liste wählten, repräsentieren über 87.000 Stimmen.
7. und 8. Juli 2016
Vor der vierten Verhandlungsrunde in den Tarifverhandlungen für den Tarifvertrag des privaten und öffentlichen Bankgewerbes ruft die DHV-Betriebsgruppe der UniCredit Bank AG zu einem Warnstreik auf.
7. Juli 2016
Unter Beteiligung der DHV protestieren in Hannover rund 250 Beschäftigte in ihrer Mittagspause gegen den geplanten Stellenabbau bei Talanx Deutschland (HDI).
11. Juli 2016
Bei der Wüstenrot Bausparkasse findet eine Warnstreikaktion statt. Die Streikenden bekräftigen ihre Forderung nach einem verbesserten Arbeitgeberangebot in den laufenden Gehaltstarifverhandlungen der Privatbanken und öffentlichen Banken.
19. September 2016
Mit einem Informationsstand informieren in Erfurt Gewerkschaftsmitglieder und -vertreter die Bevölkerung über aktuelle Themen der Wohlfahrtspflege.
7. und 8. November 2016
Die Bundesfachgruppe Gesundheitswesen und soziale Dienste der DHV fordert in ihrer turnusmäßigen Herbsttagung die Aufwertung sozialer Berufe.
24. November 2016
Unter dem Titel „Wie werden wir gerettet?“ veranstaltet der DHV Landesverband Mitteldeutschland in Magdeburg ein Arbeitnehmerfrühstück. Spitzenvertreter von Politik, Krankenkassen und dem DRK sowie Beschäftigten diskutieren über die Konzeptionierung, Finanzierung und Umsetzung rettungsdienstlicher Leistungen.
Dezember 2016
Mit dem Referentenentwurf des Bundesarbeitsministeriums zum Rückkehrrecht aus Teilzeit wird eine langjährige Forderung der DHV aufgegriffen.
2017
Januar 2017
Die DHV positioniert sich zum Entwurf der Bundesregierung zum Lohngleichheitsgesetz.
9./10. Februar 2017
Die DHV diskutiert über die globalen Herausforderungen der Digitalisierung im Seminar ihrer internationalen gewerkschaftlichen Dachorganisation, der World Organisation of Workers (WOW), auf Malta.
17. März 2017
Bei der Aufsichtsratswahl der Galeria Kaufhof GmbH erringt die DHV ein starkes Wahlergebnis: 56,7 % der abgegebenen gültigen Delegiertenstimmen geben der DHV-Gewerkschaftsliste ihr Vertrauen. Damit stellt die DHV in der neuen Amtsperiode zwei von drei Gewerkschaftsvertretern im Aufsichtsrat.
21. Juni 2017
In Wuppertal findet der Verhandlungsauftakt zu den Tarifverhandlungen zum Zukunftstarifvertrag BARMER statt. Die DHV und BARMER steckten die Themen für einen anstehenden umfangreichen Verhandlungsprozess ab.
30. August 2017
Die DHV und der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland vereinbaren die Aufnahme von Verhandlungen zur Zukunftsfähigkeit der Tarifverträge im privaten Versicherungsgewerbe. Mit der Forderung nach Aufnahme solcher Verhandlungen ist die DHV in die Tarifverhandlungen 2017 gegangen.
November 2017
Die DHV bringt mit dem Tarifabschluss mit der „Tarifpolitische Arbeitsgemeinschaft Textilreinigung“ (TATEX) Ost-West Angleichung in den Entgelten auf den Weg.
23. November 2017
Bei den Aufsichtsratswahlen des Allianz-Konzerns kann die DHV ihre Position in den Aufsichtsräten weiter ausbauen: Bei der Allianz Beratungs- und Vertriebs AG wird sie stärkste gewerkschaftliche Kraft. Bei der Allianz Deutschland AG verteidigt sie ihren Sitz im Aufsichtsrat.
Dezember 2017
Die DHV positioniert sich gegen Einkaufsmöglichkeiten am Heiligabend und fordert eine restriktivere Handhabung der Sonntagsöffnungen für den Handel und eine deutliche Reduzierung der sonntäglichen Einkaufsmöglichkeiten.
2018
22. Januar 2018
Aus dem gesamten Bundesgebiet kommen DHV-Betriebsräte der Volks- und Raiffeisenbanken nach Neu Isenburg bei Frankfurt, um an einer Betriebsrätekonferenz zu Zukunftsfragen der Tarifverträge im genossenschaftlichen Bankensektor teilzunehmen.
1. Februar 2018
Die Aufsichtsratswahlen für die REWE Deutscher Supermarkt AG und Co. KGaA und die REWE Zentralfinanz AG am in Willingen bestätigen die Strategie der DHV, nur Mitarbeiter in den Aufsichtsrat zu entsenden. Die DHV-Listen erreichen in der Wahl bei der Zentralfinanz AG 63 % der Delegiertenstimmen, in der Wahl bei Supermarkt AG sogar 71 % der Delegiertenstimmen. Damit kann die DHV zwei von drei Gewerkschaftsmandaten in den jeweiligen Aufsichtsräten besetzen.
6. Februar 2018
Bei den Aufsichtsratswahlen der METRO haben die Kandidatinnen und Kandidaten der DHV in Neuss erneut Erfolge erzielt. So können die Mitglieder etwa bei der Aufsichtsratswahl der METRO Großhandelsgesellschaft mbH zwei von drei Gewerkschaftsmandaten besetzen.
27. Februar 2018
Bei der HDI Kundenservice AG kann die DHV ihren Wahlerfolg von 2013 bestätigen. Damals trat die DHV das erste Mal in das Unternehmen und erreichte auf Anhieb ein Gewerkschaftsmandat. Mit einem Ergebnis von 47,6 % landete die DHV-Liste bei der am 27.02.2018 stattgefundenen Aufsichtsratswahl nur knapp hinter verdi.
5. März 2018
Die DHV geht aus den Aufsichtsratswahlen der NÜRNBERGER Versicherung als stärkste gewerkschaftliche Kraft hervor. Bei der NÜRNBERGER Beteiligungs AG erreicht die DHV: 41,3 %; bei der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG DHV: 39,3 % und bei der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG DHV: 41,9 % der Stimmen.