Seit 2013 besteht bei den privaten Krankenversicherungen die Betriebsräteinitiative „Bürgerversicherung? Nein Danke!“ Anlass der Gründung war die von SPD, Grünen, die Linke und den DGB-Gewerkschaften geforderte Einführung einer Bürgerversicherung, in der auch die privaten Krankenversicherungen mit einbezogen werden sollen. Die Betriebsräte fürchten massive Arbeitsplatzverluste und Unternehmensinsolvenzen, sollte Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherung infolge der Einführung einer Bürgerversicherung wegfallen.
Der Vorsitzende der DHV-Bundesfachgruppe Versicherungen, Peter Abend, arbeitet im Organisationsteam der Betriebsräteinitiative mit.
Jährlich veranstaltet die Betriebsräteinitiative eine Betriebsrätekonferenz der privaten Krankenversicherungen. Vom 15.-16.01.2020 fand in Bonn die Betriebsrätekonferenz statt. Schwerpunkte der Tagung waren fachliche Referate zur Situation der privaten Krankenversicherung und die Beratung über sinnvolle Veränderungen im System der privaten Krankenversicherung. So fordert die Betriebsräteinitiative u.a. die Vermeidung großer Beitragssprünge durch eine Umstellung auf stetige Beitragsanpassungen mit kleineren Beträgen und einen Steuerzuschuss für in der privaten Krankenversicherung versicherte Kinder analog der beitragsfreien Mitversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Der DHV-Bundesvorsitzende Henning Röders stattete der Betriebsrätekonferenz einen Besuch ab und nutzte die Gelegenheit zu Gesprächen und zur Vertiefung der guten Kontakte mit Betriebsräten der privaten Krankenversicherungen. Besonders erfreulich ist, dass die DHV mit der Betriebsratsvorsitzenden der Barmenia-Hauptverwaltung, Heike Rottmann, und dem Mitglied des Barmenia-Betriebsrates, Sabine Müllers, zwei weitere in der Betriebsräteinitiative engagierte Personen als DHV-Mitglied gewinnen konnte.
Foto: Der DHV-Bundesvorsitzende Henning Röders (re.) mit dem Bundesfachgruppenvorsitzenden Peter Abend (mi.) und Matthias Rottwinkel (li.), beide Betriebsräte der Gothaer Krankenversicherung