DHV Positionen und Forderungen

DHV – unverzichtbar – innovativ – meinungsstark

Wir, DHV verstehen uns als Interessenvertretung für alle Beschäftigte. Seit Jahren fordern wir die Bündelung aller Kräfte auf Seiten der Beschäftigten, denn die Beschäftigten dürfen eine gute Gehalts-erhöhung und gute Arbeitsbedingungen erwarten!

Sind 1,4% lineare Gehaltserhöhung zum 01.04.2023 eine gute und ausreichende Gehaltserhöhung?
Sind es gute Arbeitsbedingungen, dass die Beschäftigten 1 Jahr nach Abschluss der DVB Homeoffice auf die versprochene Technik und Möbel verzichten müssen? Ist es gut, dass weiterhin nur ein kleiner elitärer Kreis über die erweiterten MS Teams Funktionen verfügt?

Bei der Beschäftigtenbefragung wurde klar signalisiert, dass die sozialen Beziehungen unter den Bedingungen von Homeoffice erheblich leiden. Aus unserer Sicht ist dies im Besonderen den fehlenden technischen Arbeitsmitteln geschuldet. Es ist erforderlich gute Rahmenbedingungen für hybride Treffen zu schaffen.

Wir fordern zügig die Beschaffung der Technik und umgehende Freischaltung der Teams Lizenzen.

Nach dem Bundesreisekostengesetz erstattet der Arbeitgeber bei Dienstreisen 30 Cent je Kilometer. Das Problem: das Gesetz gilt so seit 2005. Die Kostenentwicklung der letzten 15 – 20 Jahre und vor allem die Preisexplosionen der jüngeren Vergangenheit werden in keiner Weise berücksichtigt. Die Kosten im ÖPNV sind seit 2015 zwischen 14 und 19 Prozent gestiegen und werden anstandslos erstattet. Andere Kassen haben bereits reagiert. Wann trägt unser Arbeitgeber den Realitäten Rechnung oder sollen die Beschäftigten ihre Aufgaben künftig mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen um auf die steigenden Kosten zu reagieren?

Rückblick: 2010 beschloss der Verwaltungsrat der DAK 8 Euro Zusatzbeitrag. Der Vorstand ging davon aus, dass „alle relevanten Kassen 8 Euro Zusatzbeitrag nehmen werden“ und sagte: „wegen 8 Euro ZB werden kaum Mitglieder kündigen“. 2010 tagte der Verwaltungsrat der DAK vor allen anderen. DAK war negativer Headliner in den Nachrichten. Die Barmer nahm die Stimmung auf und erhob dann doch keinen Zusatzbeitrag. DAK stand mit wenig anderen Kassen im Regen und musste den Verlust von 460.000 Versicherten in 12 Monaten hinnehmen.

Ausblick 2022: Termine der VR-Sitzungen: 

DAK-Gesundheit: 15.12.2022, KKH: 17.12.2022, TK: 18.12.2022, Barmer: 21.12.2022

Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz soll um 0,3 Prozentpunkte steigen. Diesen Wert will die DAK-Gesundheit keineswegs überschreiten – das war das erklärte Ziel, das auch im Projekt “Gemeinsam für 2023” formuliert wurde.

Ist es gut wie 2010 als eine der ersten Kassen zu tagen? Möge es besser ausgehen als 2010!

Ein Blick auf die Personalkapazitäten:

Zum 01.01.2019 gab es 9.180 operative Personalkapazitäten. Davon entfielen 10,8% auf die Zentrale.

Am 01.01.2022 waren es 9.200 operative Personalkapazitäten. Davon 10,7% in der Zentrale. Sieht gleichbleibend aus. Allerdings wurden seither die DAK-Akademie, das DLZ und das ZFW aus der Zentrale ausgelagert. Diese 234 MAK zur Zentrale hinzu zeigen ein anderes Bild: 2022 wären nach Buchführung 2019 insgesamt 1.218 Kapazitäten somit 13,24%. Die Steigerung der Kapazitäten in der Zentrale ist auch gut im Organigramm ablesbar. Geschäftsbereiche und Stabsstellen sind entstanden, geteilt worden oder wurden neu geschaffen.

Für die DHV ist es wichtig, dass auch in der „Fläche“ eine ausreichende Personaldecke zur Verfügung steht. Hier wurde laut dem o.g. Vergleich zu 2019 abgebaut. Es gibt unbesetzte Stellen, die Arbeitsbelastung wird immer höher.

Die Belastung steigt auch, weil die Gesundheitsquote immer weiter sinkt. 2006 betrug die Gesundheitsquote noch 94,6%, 2019 nur noch 91,6%. 3% geringer. Bei der Personalberechnung blieb die Abwesenheitsquote unverändert. Der durchschnittliche Bearbeitungsaufwand je Vorgang und die Dauer eines durchschnittlichen Telefonates scheint in den letzten Jahren größer geworden, nicht zuletzt da Sprachbarrieren zu überwinden sind und Vorgänge komplexer wurden. Die Zeitwerte blieben unverändert. Auch der Schulungsaufwand wird immer umfangreicher. Bei der Personalberechnung ist der Schulungsaufwand seit Jahrzehnten unverändert. Der Ergebnisdruck nimmt zu.

Folge sind Eigen-Kündigungen und Service-Baustellen. Ist dies gut?

Die DHV wird sich weiterhin der Förderung von Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen bei der DAK-Gesundheit widmen!

Als Arbeitnehmervereinigung sind wir, die DHV, weiterhin die Interessenvertretung der Beschäftigten bei der DAK-Gesundheit mit den zweitmeisten Personalräten. Wir bieten Zusammenarbeit auf allen Ebenen an und stehen für gemeinsames Arbeiten und Handeln zur Verfügung.

An der Umsetzung der berechtigten DHV Forderungen arbeiten wir gemeinsam, DHV-Vertrauensleute und DHV-Personalräte. Gerne auch gemeinsam mit anderen Interessenvertretungen! Es gibt noch viel zu tun!

 

Close-up Of Businessman Taking Care Of Golden Stack Coin

Tarifabschluss erzielt!

In der 3. Verhandlungsrunde am 05./06.07.2022 in Neu-Isenburg konnte ein Abschluss erzielt werden:

    • Laufzeit: 33 Monate bis zum 31.12.2024
    • Einmalzahlungen im Oktober 2022:
      A-Bereich/TG 1-3: 1.000 €; B-Bereich/TG 4-6: 900 €; C-Bereich/TG 7-9: 800 €
    • Gehaltserhöhungen:
      3,2 % ab Januar 2023
      2,0 % ab Januar 2024
    • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen:
      Ab Oktober 2022: 1. Ausbildungsjahr: 50 €; 2. Ausbildungsjahr: 60 €; 3. Ausbildungsjahr: 70 €
      Ab Januar 2024 2024:   Erhöhung um 2,0 % für alle Ausbildungsjahre
    • Erhöhung der Zulagen Führung, Leitung, Expertise:
      Ab Januar 2023: Um 10 %
      Ab Januar 2024: Um 2,0 %
    • Erhöhung der VG A1
      um weitere 30 € und schnellerer Aufstieg in den Tätigkeitsjahren für VG A2 und A3
    • Rentennahe Teilzeit (renaTe):
      Möglichkeit der Inanspruchnahme bereits 5 Jahre vor der Regelaltersgrenze
    • Ab 2023: Zwei freie Tage für die Auszubildenden zur Prüfungsvorbereitung
    • Erhöhung der Zulage zur Mitarbeitergewinnung von 10 % auf 20 %.
    • Verlängerung Altersteilzeittarifvertrag

 

Die DHV, die mit Mitgliedern aus den Volks- und Raiffeisenbanken bei den Verhandlungen vertreten war, bewertet den Tarifabschluss als einen akzeptablen Kompromiss. Die vorhergehenden Tarifabschlüsse bei den Privatbanken, öffentlichen Banken und Versicherungen hatten bereits eine Tendenz für die Tarifverhandlungen bei den Volks- und Raiffeisenbanken gezeigt. In den schwierigen, aber konstruktiven Verhandlungsrunden konnte erfolgreich ein Paket geschnürt werden, das über den vergleichbaren Abschlüssen der vergangenen Monate liegt. Insbesondere die überproportionale Erhöhung der Zulagen ist positiv zu bewerten. Beschäftigte, die diese Zulage erhalten, kommen in den Genuss einer effektiv höheren Gehaltserhöhung zum 01.01.2023, die in weiten Teilen 3,5 % und mehr beträgt. Mit der Erhöhung des Zeitraums der Inanspruchnahme der rentennahen Teilzeit gewinnt dieses Instrument für einen sozialverträglichen Übergang zunehmend an Attraktivität.

Bedauerlich ist, dass der AVR nicht bereit war, über eine Arbeitszeitverkürzung um eine Wochenstunde, wahlweise 6 freie Tage im Jahr, zu verhandeln. Dies wäre ein Signal hin zu mehr work-life-balance gewesen. Wir bleiben weiter dran bei diesem Thema!