Die DHV, insbesondere die Fachgruppe Handel und Warenlogistik, begrüßt die Initiative, im Rahmen von Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawandel im deutschen Einzel- und Großhandel auf saisonales Obst- und Gemüsesortiment umzustellen und beispielsweise von Flugtransporten abzusehen. Auch wenn dies für Verbraucher zur Folge hat, dass man nicht mehr jedes Obst und Gemüse zu jeder Jahreszeit automatisch bekommt. Was das konkret für den Verbraucher bedeutet? Wer zukünftig einkaufen geht, wird sich darauf einstellen müssen, dass bestimmte Waren nur noch saisonal angeboten werden. Als Beispiel könnte man hier grünen Spargel, Trauben und Erdbeeren nennen. Für Gemüse oder Obst, welches außerhalb der Saison bislang auf dem Luftweg nach Deutschland gebracht wurde, bedeutet dies, dass diese Waren künftig auf dem deutschen Markt wegfallen. Die DHV-Fachgruppe für Handel und Warenlogistik begrüßt diese nachvollziehbare Umstellung im deutschen Handel im Rahmen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit in der Konzentration auf Obst und Gemüse aus europäischer, deutscher und regionaler Produktion.
Führungswechsel beim CGB NRW
Im Spätsommer fand in Oberhausen in Nordrhein-Westfalen im Haus Union die Sitzung des CGB Landesausschusses Nordrhein-Westfalen statt. Auf der Tagesordnung standen neben dem Rechenschaftsbericht auch Vorstandswahlen. Zunächst aber begrüßte der Landesvorsitzende Ulrich Bösl die erschienenen Delegierten. In einer Schweigeminute gedachte er den Verstorbenen Wolfgang Jäger, Achim Bondzio, Hartmut Rohwer und Albert Hendricks.
Im Anschluss gab Bösl den Bericht für die Arbeit in den letzten Jahren ab. So habe man sich trotz Corona regelmäßig zur Vorstandsitzungen und Erfahrungsaustausch getroffen. Mit der Landesregierung und den Arbeitsministern Schmeltzer und Laumann bestand regelmäßig Kontakt. Gegenüber dem Landtag und der Landesregierung wurden regelmäßig die CGB Interessen vertreten. Auch die Sozialwahlen wurden vorbereitet, der CGB ist in NRW gut gewappnet. Mit einem Überschuss schloss der Kassenbericht ab.
Nach der Entlastung des Vorstandes leitete Bundesschatzmeister Helmut Ortmann die Wahlen. Ulrich Bösl erklärte nach nunmehr 20 Jahren nicht wieder für das Amt des Landesvorsitzenden anzutreten. Um seine Nachfolge bewarben sich Volker Schierenberg (GTL) und Bernhard Cwiklinski (CGM). Mit deutlicher Mehrheit wurde Bernhard Cwiklinski zum Landesvorsitzenden des CGB gewählt. Die zwei Stellvertreterpositionen wurden mit großem Stimmenvorsprung an Bernhard Schulz (CGPT) und Volker Schierenberg (GTL) vergeben.
Kassiererin wurde erneut Michaela Lehnert, Schriftführer Dieter Neu, beide CGM. Als Beisitzer wurden gewählt Kollege Martin Flintrop (GTL), Nefzat Bagli (CGM), Rudolf Bruns (CGDE), Peter Schütt (DHV), Günther Eickmeier (BIGD) und Ulrich Brüggemann (CGPT). Zum Schluss wurde der bisherige Landesvorsitzende Ulrich Bösl zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Mit Dank an alle Anwesenden beendete der neue Landesvorsitzende Bernhard Cwiklinski die Sitzung.
V.i.S.d.P.: U. Bösl
Wer im Glashaus sitz soll nicht mit Steinen werfen!
Ein Kommentar von Harm Wellmann
Man kann ja geteilter Meinung über Flugreisen im Urlaub aus diversen Gründen (Umweltbelastung z.B.) sein.
In Deutschland hat der Urlaub einen hohen Stellenwert. Gerade nach zwei Jahren Corona haben sich Viele diesen nach den Lockerungen verdient.
Und auch die Kolleginnen und Kollegen in der Tourismusbranche und die am Flughafen arbeiten, atmen angesichts von 2 Jahren mit Corona Maßnahmen und deren Folgen auf.
Nun hat die „große“ Einheitsgewerkschaft zu Streik aufgerufen. Die Urlauber, die über diverse Flughäfen ins Ausland reisen wollten, hatten in der Vergangenheit – wie man der Presse entnehmen konnte – bereits durch den Personalmangel genug Probleme. Auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die dort tapfer aufgrund Personalmangels die Stellung halten, hatten in den letzten Wochen genug und viel zu tun.
Vor dem Hintergrund und der Sommerferien in mehreren Bundesländer lassen das hervortreten, was die Einheitsgewerkschaft und ihr Dachverband anderen kleinen Gewerkschaften wie der GdL im Bereich der Bahn oder Cockpit immer vorgeworfen haben: Haschen nach Aufmerksamkeit, um sich medial am besten zu verkaufen. Nun halten sie sich selber nicht dran.
Der Clou des Ganzen ist, dass der Hauptfunktionär der Einheitsgewerkschaft selber in den Urlaub wahrscheinlich geflogen ist. Hier liegt die Vermutung nahe, dass dieses Aufgrund der Insiderkenntnisse natürlich passierte, bevor zum Streik aufgerufen worden ist. Man könnte behaupten, das setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. Wir glauben, dass der Hauptfunktionär natürlich selber auch seinen Urlaub verdient hat. Aber wir glauben auch, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer es verdient hätten, ihren lang ersehnten Urlaub stressfrei antreten zu können.
Natürlich kann man marketingtechnisch den Organisatoren des Streiks Recht geben, dass man jetzt streiken muss, um die größte Aufmerksamkeit zu erreichen. Aber die vielen persönlichen Schicksale sprechen eigentlich nicht dafür. Arbeitnehmerfamilien, welche sich nach Corona entschlossen haben, wieder einmal in den verdienten Urlaub zu fliegen, wurde dieser versalzen. Ob diese Arbeitnehmer diesen Urlaub in irgendeiner Form kompensiert bekommen, wird wahrscheinlich die Streikorganisatoren und Verantwortlichen nicht interessieren.
Vielleicht schafft es die Einheitsgewerkschaft ja, die Schlange der Wartenden vom Kölner Flughafen bis hin zu Kölner Dom stehen zu lassen, das wäre doch mal ein Foto, was es in die Geschichtsbücher schaffen würde.
Zudem gilt auch hier nicht Wasser predigen und Wein trinken. Man sollte sich nicht nur aus werbetechnischen Gründen mit der „Fridays for the future“ Bewegung solidarisieren und dann aber selber Wochenlang wegfliegen. Das hat etwas von Pharisäertum. Wenn ich mir als Hauptfunktionär unteranderem die Bekämpfung des Klimawandels auf die Fahnen schreibe, dann sollte ich beispielhaft vorrangehen.
In der Presse steht dann auch – mal nur so nebenbei erwähnt- der Streik am Prime Day Mitte Juli bei Amazon. Man könnte das Gefühl gewinnen, dass dieser Streik nur in der Presse stattfindet, denn Amazon scheint diesen Streik bereits einzuplanen.
Bitte verstehen sie mich nicht falsch, als Gewerkschaft halten wir das Streikrecht hoch und in Ehren. Wir sind aber der Auffassung, dass es nicht missbraucht werden sollte. Streik ist eigentlich die ultima ratio eines Tarifkampfes und sollte nicht für das profane Verlangen nach medialer Aufmerksamkeit missbraucht werden. Die Streiks werden so zu einer Potemkinschen Fassade und zu einem Ritual welches man unbedingt benötigt, das aber gar nicht mehr seinen Zweck erfüllt.
Man kommt sich dann etwas verspottet vor, wenn aus den Kreisen der Einheitsgewerkschaft anderen Gewerkschaften gemaßregelt und dazu aufgefordert werden, weiter zu verhandeln, so geschehen bei der GdL und Cockpit, für einen selber jedoch nicht gilt, was man von anderen verlangt. Sie sitzen selber im Glashaus und machen sich die Regeln passend.
In diesem Sinne: JA zum Streikrecht NEIN zur Einheitsgewerkschaft!
Wir wünschen allen Arbeitnehmern einen verdienten Erholungsurlaub!