Die große Dienstleistungsgewerkschaft mit Alleinvertretungsanspruch hat die Tarifverhandlungen über die Haustarifverträge mit dem Arbeitgeberverband AHD, z.B. bei der Metro Logistics, abgebrochen. Man zwingt nun alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den schlechteren Flächentarifvertrag. Diese werden ab dem 01.04.2022 automatisch in diesen Tarifvertrag wechseln, das kann ihnen deutliche Gehaltseinbußen von mehreren Hunderte Euro im Monat – im Einzelfall bis zu 600 € – bescheren. Es stellt sich die grundsätzliche Frage: Warum beendet verdi bei Metro die jahrelang erfolgreiche parallele Haustarifpartnerschaft zum Flächentarifvertrag und zwingt die Beschäftigten in den schlechteren Tarifvertrag?
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und selbst viele Mitglieder der großen Dienstleistungsgewerkschaft (nach eigenen Aussagen) verstehen den Abbruch und die gewollte Verschlechterung nicht. Aber statt einer Erklärung ernten sie Schweigen seitens der großen Dienstleistungsgewerkschaft. Auch der Arbeitgeberverband kann die verdi-Reaktion nicht verstehen und hat sich in einem offenen Brief an die Mitarbeiter gewandt. „Das passiert, wenn man „Verdi“ als alleinige Gewerkschaft die Tarifautonomie zugesteht.“, kommentierte dies ein frustrierter Betriebsrat von der Metro Logistics.
Die große Dienstleistungsgewerkschaft kann sich nun nicht mehr hinter fadenscheinigen Ausreden und Entschuldigungen verstecken. Sie haben keinen Sündenbock mehr, auf den sie ihre Verhandlungsresultate und ihr Verhalten schieben können.
Wir können hier nur Fragen stellen:
- Warum verschlechtern Sie grund- und zwanglos die Bedingungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen?
- Warum reagieren Sie nicht auf Ihre eigenen Mitglieder?
- Warum reagieren Sie nicht auf die Belegschaften?
- Warum lassen Sie die Kollegen und Kolleginnen unwissend im Regen stehen?
Es scheint so als schicken Sie die Kollegen und Kolleginnen vom Regen in die Traufe!