Die 3. Verhandlungsrunde wurde in den Abendstunden des 02.06.2017 ergebnislos abgebrochen. Ein neuer Verhandlungstermin ist nicht vereinbart worden.
DHV und Arbeitgeberverband (AGV) verhandelten konstruktiv. Unsere DHV-Verhandlungskommission verdeutlichte in einer Präsentation die Notwendigkeit, in Tarifverhandlungen über die Weiterentwicklung des Manteltarifvertrages zu treten. Die Digitalisierung der Arbeitswelt erfordert einen zeitgemäßen und modernen Manteltarifvertrag, der u.a. Antworten auf folgende Herausforderungen gibt:
- Sachgerechter Ausgleich zwischen Arbeitszeitsouveränität und Arbeitszeitflexibilität
- Schutz vor Überforderung der Beschäftigten in der digitalisierten Arbeitswelt
- Qualifizierung mit dem Ziel eines selbstbestimmten und lebensphasenorientierten Arbeiten
- Flankieren von Arbeitsschutzvorschriften
- Regelungen zu „virtuellen Betrieben“
- Regelungen zu Arbeitszeitbegriff und Bereitschaftsdiensten/Rufbereitschaften
Der AGV ließ sich von der Argumentation der DHV-Verhandlungskommission überzeugen. Er erklärte sich bereit, im Herbst 2017 in Tarifverhandlungen über eine Modernisierung der Tarifverträge einzutreten und unterbreitete außerdem folgendes verbessertes Gehaltsangebot:
- 1,8 % Erhöhung Gehälter und Auszubildendenvergütungen ab November 2017
- 1,5 % Erhöhung Gehälter und Auszubildendenvergütungen ab Februar 2019
- Laufzeit bis 31.03.2020
Die Bewegung auf Arbeitgeberseite beim zweiten Angebot war erkennbar. Auch wenn es noch längst nicht ausreicht, geht das Angebot in eine richtige Richtung hin zu einem tragbaren Tarifabschluss.
Die Verhandlungen sind dann leider und ohne Not von verdi abgebrochen worden! Das ist aus DHV-Sicht voreilig und verantwortungslos! Es hätte heute noch zu einem akzeptablen Gehaltsabschluss und zu einer Verhandlungsverpflichtung über einen zukunftsfähigen Digitalisierungstarifvertrag kommen können.
Mit dem Abbruch der Verhandlungen hat verdi den Beschäftigten der Versicherungen einen Bärendienst erwiesen! Sowohl im Innen- als auch im Außendienst liegen die Verhandlungen jetzt auf Eis. Damit ist eine Gehaltserhöhung in weite Ferne gerückt!
Der AGV signalisierte, frühestens im Oktober 2017 die Verhandlungen fortzusetzen. Das ist unseren Kolleginnen und Kollegen nicht zuzumuten! Wir sind bereit, die Verhandlungen in den nächsten Wochen fortzusetzen und auch ohne die anderen Gewerkschaften ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Der Ball liegt nun auf Arbeitgeberseite!