
Im September fand in Königswinter der Bundesgewerkschaftstag der Christlichen Gewerkschaft Post und Telekommunikation (CGPT) in Königswinter statt.
Die Festveranstaltung am 02.09.2025 abends fand in Teilnahme der Bundestagsabgeordneten MdB Elisabeth Winkelmeier-Becker und dem nordrhein-westfälischen Arbeits- Sozial- und Gesundheitsminister Karl Josef Laumann statt. Beide Redner betonten die Notwendig der Arbeit von Gewerkschaften sowie der Sicherung der Arbeitnehmerrechte und würdigten die Arbeit der CGPT.
Als Vertreter des CGB sprach der DHV-Bundesvorsitzende Henning Röders, der derzeit kommissarischer CGB-Bundesvorsitzender ist, ein Grußwort. Er dankte dem scheidenden CGPT-Bundesvorsitzenden Ulrich Bösl für sein großes Engagement für die christliche Gewerkschaftsbewegung und persönlich für die sehr gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit in den CGB-Gremien. An die Adresse der Politik gerichtet kritisierte Henning Röders in deutlichen Worten das DHV-Tariffähigkeitsverfahren, das unter maßgeblicher Mitwirkung des Landes Nordrhein-Westfalen betrieben worden war. Er äußerte sich zuversichtlich, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) der seit den 1960er Jahren praktizierten BAG-Mächtigkeitsrechtsprechung eine Absage erteilen wird. Immerhin hat der EGMR Die Klage der DHV zur Entscheidung angenommen, was nur 3 % der Klagen vor dem EGMR schaffen. Deutliche Kritik übte Henning Röders auch an dem geplanten Bundestariftreuegesetz. Die Regelung, dass bei konkurrierenden Tarifverträgen nur der Tarifvertrag der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern zur Anwendung kommen soll, benachteiligt Haustarifverträge und Flächentarifverträge von Gewerkschaften außerhalb des DGB. Nach Auffassung von Henning Röders soll es ausreichen, wenn Arbeitgeber bei der Bewerbung um einen öffentlichen Auftrag den Nachweis eines abgeschlossenen Tarifvertrages oder der Mitgliedschaft in einem tarifgebundenen Arbeitgeberverband beifügen oder an Eides statt erklären, welchen Tarifvertrag sie in ihrem Unternehmen anwenden.. Damit wäre dem Gesetzesziel, die Tarifbindung zu steigern, Genüge getan.
Auf dem Bundesgewerkschaftstag wurde der langjährige CGPT-Bundesvorsitzende Ulrich Bösl verabschiedet. Ihm folgt ein Leitungsteam nach – bestehend aus den gleichberechtigten Vorsitzenden Peter Maiwald, Johannes Rehm und Christian Zollner. Henning Röders beglückwünschte dem neu gewählten CGPT-Bundesvorstand zu seiner Wahl und bot insbesondere dem Leitungsteam eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit an.