BARMER: 2. Verhandlungsrunde Gehalt: Inakzeptables Arbeitgeberangebot

Am 22.01.2020 setzten DHV und BARMER die Gehaltstarifverhandlungen fort.

Das Arbeitgeberangebot:

  • Statt einer Gehaltserhöhung Arbeitszeitreduzierung um 30 Minuten pro Woche rückwirkend ab Anfang 2020 bis zum 31.12.2020
  • Einmalzahlung für Beschäftigte im Juli 2020: 300 €, für DHV-Mitglieder 400 €
  • Einmalzahlung für Auszubildende im Juli 2020: 100 €, für DHV-Mitglieder 150 €
  • Prozentuale Gehaltserhöhung ab 01.01.2021 in Höhe eines Inflationsausgleichs
  • Laufzeit 30 Monate (bis 30.06.2022)
  • Anrechnungen von Reisezeiten bei Dienstreisen entsprechend der Abordnungen

Die Meinung der DHV-Verhandlungskommission: Das Arbeitgeberangebot ist vollkommen inakzeptabel!

  • Keine lineare Gehaltserhöhung in 2020!
  • Eine Einmalzahlung ist kein adäquater Ausgleich für die fehlende Gehaltserhöhung in 2020!
  • Eine Arbeitszeitreduzierung von nur 30 Minuten pro Woche ist kaum spürbar und ist vor allem für die vom Projekt „aufbruch“ betroffenen Beschäftigten noch nicht einmal der Tropfen auf dem heißen Stein!
  • Die Laufzeit des angebotenen Gehaltstarifvertrages ist mit 30 Monaten eindeutig zu lang!

Immerhin verlief die Verhandlung bei unseren Forderungen nach Arbeitsbefreiung für jeweils einen Tag bei Einschulung des Kindes und zum Zwecke von Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen konstruktiv. Diese Forderungen hatte allein die DHV in die Gehaltstarifverhandlungen eingebracht. Bei diesen Punkten konnten wir durchaus das Signal erkennen, dass ein Kompromiss im Rahmen eines Gesamtpakets möglich ist. Dieses schwache Kompromisssignal reicht aber nicht aus, um das verkorkste Arbeitgeberangebot zu retten!

Die zweite Verhandlungsrundee war nach dem durchaus konstruktiven Verhandlungsauftakt ein deutlicher Rückschritt! Die BARMER begründet ihr enttäuschendes Angebot mit der schwierigen Lage der Kasse. Unsere Meinung: Die Beschäftigten der BARMER haben eine angemessene Honorierung ihrer engagierten Leistung verdient! Schwierige Unternehmenssituationen hatte es schon in vergangenen Jahren gegeben – bevorzugt behauptet die Arbeitgeberseite immer in Gehaltstarifrunden, dass eigentlich kein Geld da ist!

Wir sehen angesichts dieses indiskutablen Arbeitgeberangebots keinen Anlass, von unseren Forderungen abzuweichen:

  • Laufzeit: 24 Monate
  • 5,9 % Gehaltserhöhung in zwei Erhöhungsstufen
  • Möglichkeit der Umwandlung der Gehaltserhöhung in Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit
  • Anspruch auf Arbeitsbefreiung für die Einschulung der Kinder
  • Anspruch auf einen Tag Arbeitsfreistellung pro Jahr für Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen

Die nächste Verhandlung wird am 17.02.2020 stattfinden. Um unseren berechtigten Forderungen Nachdruck zu verleihen, rufen wir unsere Mitglieder zu Warnstreikaktionen auf!

 

 

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