Am 25. Januar 2020 fand in den Gesellschaftsräumen der Stadthalle Dillingen der traditionelle Neujahrsempfang des CGB-Landesverbandes Saar statt. Die zahlreich erschienenen Mitglieder der Schwestergewerkschaften wurden mit einem Umtrunk begrüßt und hatten zunächst Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen und alte Bekanntschaften wiederaufleben zulassen. Der offizielle Teil wurde mit der Begrüßung der Anwesenden durch den CGB Landesvorsitzenden Hans-Rudolf Folz eröffnet. Für die hervorragende musikalische Begleitung, hatte man die Jungpianistin Sophie Benashvili gewinnen können. Das erste Grußwort wurde vom Dillinger Bürgermeister und Hausherrn Franz-Josef Berg (CDU) gehalten. Dieser betonte die Wichtigkeit von Gewerkschaften für seine Stadt, denn auf die 14.000 Einwohner kommen immerhin 10.000 Arbeitsplätze. Neben der zentralen Lage Dillingens, ist diese hohe Dichte an Beschäftigungsverhältnissen im Vergleich zur Einwohnerzahl eine Besonderheit und daher bietet sich seine Stadt als Treffpunkt für Arbeitnehmervertreter in der Region geradezu an.
Es war im Vorfeld der Veranstaltung gelungen, als Hauptredner des Nachmittags den Ministerpräsidenten Herrn Tobias Hans (CDU), zugewinnen. Er hielt eine umfassende Rede, in der es ihm gelang, einen weiten Bogen über die besondere Entstehungsgeschichte des Saarlandes, seine Bedeutung als Industriestandort und die zahlreichen wirtschaftlichen Umbrüche der Vergangenheit in die Gegenwart zu schlagen. Immer wieder betonte er die Wichtigkeit der Gewerkschaften, als Teil des „saarländischen Sonderweges“ die Transformationsprozesse des hiesigen Arbeitsmarktes, die oft auch sehr schmerzhaft waren, erfolgreich bewältigt zu haben. Die bemerkenswert enge Zusammenarbeit von Politik, Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretung, seien ein entscheidendes Charakteristikum dieses Sonderwegs. Es ist bereits heute wieder absehbar, dass die Zukunft wieder große Veränderungen für die Wirtschaftsstruktur der Region mit sich bringt. Entscheidend wird daher sein, den nächsten Wandlungsprozess zu gestalten und die betroffenen Menschen dabei aktiv mitzunehmen. Hierbei kommt den CGB Gewerkschaften mit ihrem christlichen Menschenbild als innerer Wegweiser und den umfassenden Erfahrungen als Ansprechpartner in Arbeitnehmerfragen eine wichtige Kompassfunktion zu. Die Rede des Ministerpräsidenten wurde immer wieder vom Beifall der Anwesenden begleitet.
Im Anschluss trat Marc Speicher (CDU), MdL und Landesvorsitzender der CDA, ans Rednerpult. Dieser erinnerte daran, dass nach Zeiten hoher Verschuldung, heute ein ausgeglichener Haushalt samt Schuldenabbau, sowie Investitionen in Umweltschutz und Arbeitsplätze erreicht wurden. Der „Saarländische Sonderweg“ ist daher auf lange Sicht als Erfolg zu werten, an dem auch die christlichen Gewerkschaften großen Anteil haben. Es gilt die gute Zusammenarbeit von Betrieben, Gewerkschaften und Parteien aufrecht zu erhalten, damit das Saarland als Industrieland erhalten bleibt. Der CGB Bundesvorsitzende Adalbert Ewen hob in seinem kämpferischen Redebeitrag die entscheidende Notwendigkeit hervor, angesichts anstehenden Transformationsprozesse immer auch den einzelnen Menschen im Blick zu behalten. Denn genau hierin liegt die Stärke der christlichen Gewerkschaften und diese gilt es auch in der Zukunft zu erhalten. Der CGPT Vorsitzende Ulrich Bösl rief zu Geschlossenheit unter den Gewerkschaften auf. Das angesichts abnehmender Tarifbindungen in allen Bereichen von einer Arbeitnehmervertretung der Versuch unternommen wird, eine andere auf juristischem Weg auszuschalte, kann sich nur zum Schaden aller entwickeln.
Hans-Rudolf Folz bedankte sich herzlich bei den Rednern, als auch den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, die mit ihrem Einsatz diesen Neujahrsempfang erst möglich gemacht haben. Viele der Anwesenden nahmen seine Einladung, den noch frühen Abend in einem geselligen Beisammensein mit Getränken ausklingen zu lassen, gerne an.