Am 5. Februar empfing Bremens Senatorin für Kinder und Bildung, Frau Dr. Claudia Bogedan (SPD), den CGB-Landesvorsitzenden Peter Rudolph zu einem einstündigen Meinungsaustausch. Mit dabei auch der für berufsbildende Schulen sowie ministerielle und schulbetriebliche Aufgaben zuständige Referatsleiter des Ressorts, Tobias Weigelt.
Schwerpunkt des Gesprächs bildete der Themenkomplex berufliche Bildung. Kollege Rudolph verwies auf auf die Mitarbeit des CGB im Berufsbildungsausschuss der IHK für Bremen und Bremerhaven und dessen Unterausschüssen sowie auf die hohe Zahl christlicher Gewerkschafter, die als Arbeitnehmervertreter in den Prüfungsausschüssen der Kammer mitwirken. Weiterhin gab er einen Überblick über die Bildungsarbeit der in Bremen ansässigen Bildungsstätte Nordwest des gemeinnützigen DHV-Bildungswerk e.V. und erinnerte an den jahrzehntelang vom DHV durchgeführten Berufswettkampf der Kaufmannsjugend.
Vor dem Hintergrund der hohen Zahl von Ausbildungsabbrechern kritisierte Rudolph die unzureichende Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen, die zudem an den Oberschulen zu sehr studienorientiert sei. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels plädierte er dafür, die Belange der dualen Ausbildung nicht zu vernachlässigen. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an die von ihm öffentlich gemachte fehlende Barrierefreiheit des Technischen Bildungszentrums Mitte (TBZ), Bremens größter Berufsschule, die nach Meinung der christlichen Gewerkschaften nicht vereinbar sei, mit dem im Schulgesetz verankerten Auftrag an die Schulen, sich zu inklusiven Schulen zu entwickeln.
Ein weiteres Gesprächsthema bildeten die mit dem kürzlich novellierten Berufsbildungsgesetz eingeführten drei Fortbildungsstufen und ihre an akademische Abschlüsse angelehnten Abschlussbezeichnungen. Kollege Rudolph verwies auf das starke Interesse bei den Teilnehmern und Absolventen von beruflichen Aufstiegsmaßnahmen wie Meister- und Fachwirte-Kursen an den neuen Abschlüssen Bachelor Professional und Master Professional, die derzeit aber von den IHK`s mangels Rechtsgrundlage noch nicht zuerkannt werden könnten. Senatorin Bogedan betonte, dass sie davon ausgeht, dass die Führung und Verleihung der neuen Abschlüsse in einer noch zu erlassenen Sammelverordnung des Bundes geregelt wird. Ob diese Verordnung aber auch für die nicht bundeseinheitlich geregelten Fortbildungsberufe gelten wird oder zusätzliche landes- oder kammerrechtliche Regelungen getroffen werden müssen, vermochte die Senatorin nicht zu sagen. Sie will in jedem Fall zunächst die Bundesverordnung abwarten.
Insgesamt zeigte sich die Senatorin, die selbst Verdi-Mitglied ist und vor ihrer politischen Karriere u.a. für die Hans-Böckler-Stiftung tätig war, in dem Gespräch auch im Detail gut informiert. So unterstellte sie, ohne dass dieses im Gespräch vom CGB-Landesvorsitzenden explizit angesprochen wurde, dass der CGB die vom rot-rot-grünen Bremer Senat geplante Ausbildungsumlage ablehnt, was auch der Fall ist.