Maiaufruf 2022 “Frieden, Freiheit und soziale Sicherheit – CGB!”

Zu Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren mehrten sich die Stimmen, die der Überzeugung waren, Covid 19 sei die größte Herausforderung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg. Dies ist weit gefehlt. Im Angesicht des Angriffskriegs auf europäischem Boden klingen diese Aussagen wie der blanke Hohn. Das Jahr 2022 bringt noch fundamentalere Änderungen als wir uns das seit dem Beginn der Corona-Pandemie überhaupt vorstellen konnten.

Die über lange Zeit geführte Diskussion um Masken und Impfungen oder andere Corona Maßnahmen verblasst vor dem Hintergrund der Raketenangriffe auf Zivilisten und der steigenden Anzahl von Toten und Verwundeten. Zu sehr hat man sich, vor allem hier in Deutschland, auf einer drastischen Fehleinschätzung der Ansprüche und Befindlichkeiten Russlands ausgeruht. Zu sehr glaubte man, die Globalisierung und das wirtschaftliche Einbinden aller Staaten könne Kriege wenigstens in Europa verhindern.

Dass dem nicht so ist, wissen wir spätestens seit dem 24. Februar diesen Jahres, dem Tag, als der Krieg nach Europa zurückkehrte. Schon Churchill warnte eindringlich, man dürfe Abrüstung nicht mit Frieden verwechseln. Ein Fehler, der viel zu lange begangen wurde, obwohl spätestens mit der Besetzung der Krim Halbinsel, die Intention Russlands klar geworden sein dürfte.

Jetzt gilt es, sich mit allen gesellschaftlichen Kräften der veränderten Sicherheitslage in Europa zu stellen. Ziel muss es sein, den Frieden, die Freiheit und unsere sozialen Errungenschaften zu sichern und zu verteidigen. Zu den sozialen Errungenschaften gehören vor allem die über Jahrzehnte erkämpften Arbeitnehmerrechte. Wir stehen als christliche Gewerkschaften in diesen schweren Zeiten zusammen für die Arbeitnehmerrechte ein und werden es nicht zulassen, dass diese Rechte ausgehebelt werden. Frieden, Freiheit und soziale Sicherheit gehören immer zusammen. Wir müssen sie immer wieder aufs Neue gegen Einschränkungen – egal aus welcher Richtung und egal aus welchen Gründen – verteidigen. Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit.

Die Entwicklung in der Ukraine zeigt auch die Grenzen der Globalisierung auf. Die sich schon in der Pandemiezeit abzeichnenden Schwierigkeiten mit Lieferketten und Abhängigkeiten von eingekaufter Energie, spitzen sich jetzt drastisch zu. Die Entwicklung muss zur Konsequenz haben, dass Produktion, Rohstoffgewinnung und Energiegewinnung wieder verstärkt im Inland erfolgen müssen. Ein Prozess, der von uns gewerkschaftlich begleitet werden muss, da die Arbeitsbedingungen nicht zurückstehen dürfen. Wir werden als Christliche Gewerkschaften dafür kämpfen, dass diese erzwungene Umstrukturierung nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer vollzogen wird!

Ein großes Lob und Dankeschön gebührt allen Kolleginnen und Kollegen, die solidarisch alles dafür tun, dass die Versorgung, das Gesundheitswesen und all die vielen anderen notwendigen Dinge trotzdem weiter funktionieren!

Auch dürfen die wichtigen gesellschaftspolitischen und arbeitsmarktpolitischen Probleme in unserem Land nicht unbeachtet bleiben. Nach wie vor werden im Gesundheitswesen und in den anderen sozialen Bereichen keine Lehren aus den Erkenntnissen der Pandemie gezogen. Es ist immer noch viel zu wenig passiert, um Berufe in diesem Segment attraktiver zu gestalten. Die holprigen Versuche, allein mit ein paar Prozent mehr Entlohnung die Berufsbilder gerade für junge Menschen interessanter zu machen, haben bisher kaum gefruchtet. Das ist zu wenig. Gerade hier muss viel mehr für die work life balance getan werden.

Auch die öffentliche Daseinsvorsorge steht nach wie vor auf dem Prüfstand. Wieder zeigt eine Krise und der Zustrom von Kriegsflüchtlingen, wie fragil unsere öffentliche Daseinsvorsorge tatsächlich ist. Von den vollmundigen Versprechungen nach 2015, den öffentlichen Dienst finanziell und personell besser auszustatten, ist nicht viel geblieben. Ziel muss es sein, die nachhaltige Sicherung der Versorgung der Bevölkerung zu jeder Zeit – und nicht nur in Krisenzeiten – mit den elementaren Grundbedürfnissen wie Wasser, Energie, Gesundheitsversorgung, Nahrungsmittel und menschenwürdigen Wohn- und Lebensraum sicher zu stellen. Wenn nötig, sind privatisierte Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge zurück in die öffentliche Hand zu führen. Private Träger, die Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge verrichten, müssen einer strikten Gemeinwohlbindung unterliegen.

Angesichts der aktuellen Entwicklung ist es für uns als christliche Gewerkschaften nicht nur tarifpolitisches Ziel, durch fundierte Tarifarbeit den Beschäftigten ein angemessenes Einkommen zu verschaffen, sondern auch arbeitsmarktpolitisches Ziel, dafür zu sorgen, dass Arbeitsplätze nicht nur erhalten werden, sondern auch neue geschaffen werden.

Wir sind als christliche Gewerkschaften für die kommenden Aufgaben gut aufgestellt. Unsere Stärke war und ist unsere Einigkeit und unsere gemeinsamen Wertvorstellungen in der christlichen Soziallehre!

Lasst uns gemeinsam die neuen Herausforderungen annehmen und bewältigen!

Tarifabschluss Private Banken nach langer Durststrecke

Bei den Privatbanken hat es jetzt endlich einen Tarifabschluss gegeben:

  • Laufzeit: 35 Monate (Juli 2021 bis Mai 2024)
  • Einmalzahlungen: 500 € im April 2022 und 500 € im Januar 2023
  • Einmalzahlungen Auszubildende: 100 € im April 2022 und 100 € im Januar 2023
  • Gehaltserhöhungen:
    3 % ab August 2022
    2 % ab August 2023
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen:
    1.150 € für das 1. Ausbildungsjahr
    1.220 € für das 2. Ausbildungsjahr
    1.300 € für das 3. Ausbildungsjahr
  • Verlängerung bis Ende 2024:
    –    Altersteilzeittarifvertrag
    –    Langzeitkontenregelung
    –    Öffnungsklausel für Beschäftigungssicherung (31-Stunden-Klausel)
    –    Tarifvertrag Kurzarbeit

Angesichts der langen Verhandlungsdauer von 9 Monaten und des zwischenzeitlichen mehrmonatigen Verhandlungsstillstands ist das Verhandlungsergebnis aus Sicht der DHV enttäuschend. Die Gehaltserhöhung von 3,0 % in 2022 bedeutet einen erheblichen Reallohnverlust. Das gleiche dürfte für 2023 zu erwarten sein. Die vereinbarten Einmalzahlungen kompensieren nicht die 13 Nullmonate von Juli 2021 bis Juli 2022. Es ist schade, dass die bei den öffentlichen Banken vereinbarte Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde auf 38 Wochenarbeitsstunden ab 01.01.2024 nicht bei den Privatbanken vereinbart werden konnte. Die DHV hatte die Arbeitszeitverkürzung in den vergangenen Tarifrunden immer als Forderung eingebracht. Die positiv zu bewertenden überproportionalen Erhöhungen bei den Ausbildungsvergütungen und die Verlängerungen des Altersteilzeit-, Langzeitkonten-, Kurzarbeitstarifvertrages sowie 31-Stunden-Klausel können die enttäuschenden Regelungen für die Beschäftigten nicht zufriedenstellend kompensieren.

Die Inhalte des Tarifabschlusses gelten für DHV-Mitglieder kraft arbeitsvertraglicher Bezugnahme.

Tarifabschluss Versicherungsinnendienst gilt auch für DHV-Mitglieder!

Die Tarifparteien hatten sich in der Nacht vom 01. auf den 02. April 2022 auf einen Tarifabschluss u.a. mit folgenden Inhalten geeinigt:

  • Einmalzahlung im Mai 2022: 550 € für Beschäftigte 300 € für Auszubildende
  • Einmalzahlung im Mai 2023: 500 € für Beschäftigte und 250 € für Auszubildende
  • 3,0 % Gehaltserhöhung ab September 2022
  • 2,0 % Gehaltserhöhung ab September 2023
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen von je 50 € ab September 2022 und ab September 2023
  • Ab 01.10.2022: Mehrarbeitszuschläge für Teilzeitbeschäftigte bei Überschreitung ihrer individuell vereinbarten Arbeitszeit
  • Verlängerung der Altersteilzeitregelung bis 31.12.2024
  • Verlängerung des Tarifvertrags Qualifizierung bis zum 31.12.2024
  • Verlängerung des 12-monatigen Übernahmeanspruchs von Auszubildenden im Versicherungsberuf bis 31.12.2024; Verhandlungsverpflichtung der Tarifparteien, die Übernahmegarantie auf weitere Berufe im kaufmännischen sowie IT-Bereich zu erweitern.
  • Verlängerung des tariflichen Arbeitszeitkorridors bis 31.12.2024
  • Verlängerung des Tarifvertrages zur Verlängerung der Höchstüberlassungsdauer bei Arbeitnehmerüberlassung bis 31.12.2024

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 26 Monaten bis zum 31.03.2024.

Die Inhalte des Tarifabschlusses gelten auch für DHV-Mitglieder kraft arbeitsvertraglicher Bezugnahmeklausel.

Der Tarifabschluss bedeutet für die Beschäftigten im Versicherungsinnendienst angesichts der stark steigenden Inflation einen erheblichen Reallohnverlust für 2022, der angesichts der langen Laufzeit und der niedrigeren zweiten Gehaltserhöhung wohl auch in 2023 seine Fortsetzung finden wird. Wir hatten zuletzt im Gespräch mit dem AGV am 31.03.2022 einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 18 Monaten und eine Gehaltserhöhung von 4 % ab 01.07.2022 als Vorstellung für einen fairen Kompromiss vorgebracht. Insofern entspricht der Gehaltstarifabschluss in diesem wesentlichen Punkt nicht unseren Vorstellungen.

Die beiden Einmalzahlungen von insgesamt 1.050 € für Beschäftigte und von 550 € für Auszubildende gehen in ihrer Höhe in Ordnung. Leider wurde unsere Idee, eine Einmalzahlung als steuer- und sozialabgabenfreie Coronaprämienzahlung noch bis Ende März 2022 zu vereinbaren, von den Tarifparteien nicht aufgenommen. Mit einer zeitlichen Straffung des Verhandlungsverlaufs März 2022, wie wir sie vor Beginn der Verhandlungen vorgeschlagen hatten, wäre eine Coronaprämienzahlung noch im März zu schaffen gewesen.

Eingang in den Tarifkompromiss hat dagegen unser Vorschlag nach Verlängerung des Altersteilzeitabkommens gefunden. Dieser Punkt, der im verdi-Forderungskatlog  nicht stand, hatten wir in den Gesprächen mit dem AGV vorgebracht.

Positiv zu bewerten ist die Vereinbarung des Mehrarbeitszuschlags für Teilzeitbeschäftigte. Auch die Verlängerung des Übernahmeanspruchs für die Auszubildenden ist ein positives Signal für die Ausbildung bei den Versicherungen.

Private Versicherungen: Tarifverhandlungen auf der Zielgeraden

Gestern erfolgte zwischen der DHV-Berufsgewerkschaft und dem Arbeitgeberverband noch ein intensiver Meinungsaustausch zu den heutigen Tarifverhandlungen.
Hier eine kurze Zusammenfassung nebst Ausblick:

Erstes Gehaltserhöhungsangebot des AGV, Stand 23.02.2022:

  • Lineare Tariferhöhung um 2,5 % zum 1. November 2022
  • Tarifliche Einmalzahlung i.H.v. 400 €, zahlbar im April 2022
  • Weitere tarifliche Einmalzahlung i.H.v. 400 €, zahlbar im April 2023
  • Laufzeit: 23 Monate (vom 1. Februar 2022 bis 31. Dezember 2023)

Gehaltserhöhungsvorschlag DHV-Berufsgewerkschaft  

  • Lineare Tariferhöhung um 4 % zum 01.07.2022
  • Einmalzahlung i.H.v. 800 € im April 2022 (Summe der vom AGV angebotenen   zwei Einmalzahlungen)
  • Laufzeit:  18 Monate, also bis 31.08.2023

Prognose:

  • Mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgt in den frühen Morgenstunden des 02. April 2022 der Tarifvertragsabschluss zwischen dem Arbeitgeberverband sowie den Gewerkschaften ver.di und DBV.
  • Es wird eine Annäherung bei den hier aufgeführten Gehaltserhöhungsvorstellungen geben.
  • Bereits jetzt steht fest, dass das Altersteilzeitabkommen verlängert wird.
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BR-Wahl bei Baumarkt Hornbach Duckwitzstraße in Bremen

Am Mittwoch, 16.03.2022, fand im Baumarkt Hornbach, Duckwitzstraße, Bremen die Betriebsratswahl 2022 statt.  62 Mitarbeiter/innen haben sich an der Wahl beteiligt. Es wurden 59 gültige Stimmen abgegeben, 8 Stimmen waren ungültig. Es wurde ein 5-köpfiger Betriebsrat gewählt (davon 4 DHV-Mitglieder)  sowie 6 Ersatzmitglieder. Frau Martina Hofmann, DHV-Geschäftsführerin Bremen hat die Wahl mehr oder weniger begleitet.

Aus diesem Anlass nahm Frau Hofmann am 26.03.2022 die Gelegenheit wahr, auf dem Parkplatz des Baumarktes Hornbach den neuen 5-köpfigen Betriebsrat sowie 2 Ersatzmitgliedern herzlich für ihr Engagement mit einem „Rößchen“ zu danken.

Auf den Bildern sieht man von links nach rechts:

Reinhard Wätjen,                            BR-Mitglied
Patrick Mehlis,                                 Schriftführer
Jessica Ziele,                                   BR-Vorsitzende
Tanja Taron,                                     stellvertretende BR-Vorsitzende
Anke Matrose,                                  1. Ersatzmitglied für die Frauen
Bryan Urbanczyk,                             BR-Mitglied
Dennis Bressler,                               1. Ersatzmitglied für die Männer

Bei der Gelegenheit bedankte sich Frau Hofmann auch bei der bisherigen BR-Vorsitzenden Anke Matrose und bei dem bisherigen ordentlichen BR-Mitglied Dennis Bressler für ihre tolle geleistete Arbeit in der letzten Amtsperiode.

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Position der DHV Berufsgewerkschaft zum Umgang mit der Partei Alternative für Deutschland (AfD)

Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat sich im Jahr 2013 gegründet. Ihre anfängliche Ausrichtung war geprägt durch die Euro-Rettungspolitik.

Eine erste Zäsur hin zu einer Radikalisierung erfuhr die Partei in den Flüchtlingsbewegungen seit 2015. Diese Radikalisierung setzte sich mit den seit Juli 2015 stattgefundenen Führungswechseln weiter fort und kulminierte in der Feststellung des ehemaligen Parteivorsitzenden Jörg Meuthen bei seinem Rücktritt am 28.01.2022, dass Teile der Partei nicht auf dem Boden der freiheitlichen demokratischen Grundordnung stünden.

Die AfD orientiert und positioniert sich zunehmend hin zum politisch rechten Rand. Führende Personen aus dem Kreis der AfD machen wiederholt mit völkischen, rassistischen und menschenverachtenden Parolen in der Öffentlichkeit Stimmung gegen schutzsuchende Menschen und auch gegen Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik mit Migrationshintergrund. Sie relativieren den verbrecherischen Krieg Russlands gegen die Ukraine mit Verschwörungstheorien und mit dem Versuch, den Präsidenten Putin in Schutz zu nehmen. Damit zeigt die AfD eine nicht akzeptable geistige und politische Nähe zu autoritären Politikstrukturen.

Mit der Entscheidung vom 08.03.2022 stuft das Verwaltungsgericht Köln die gesamte AfD als rechtsextremen Verdachtsfall ein, der die Beobachtung der AfD mit geheimdienstlichen Mitteln rechtfertigt. Mit dieser Entscheidung werden Zweifel an der Verfassungstreue der AfD offenbar, die nach Überzeugung der DHV anhand der Entwicklung, die die Partei in den letzten Jahren genommen hat, berechtigt sind und damit auch einer Rechtsmitteleinlegung standhalten werden.

Die DHV toleriert kein extremistisches Gedankengut, keine extremistischen Positionen und kein extremistisches Handeln – gleich welcher Richtung, ob links- oder rechtsextremistisch. Die von der AfD betriebene Politik und die zunehmend offensichtlicher werdende Entfernung von den Grundsätzen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung stehen deshalb im unvereinbaren Widerspruch zu den Grundwerten der DHV. Die DHV erwartet von ihren Mitgliedern und Beschäftigten, dass sie ebenfalls aktiv und konsequent für diesen Grundsatz der Nulltoleranz gegenüber Extremismus einstehen.

Für die DHV ist klar, dass sie geschlossen in allen Bereichen und auf allen Ebenen eine offene Auseinandersetzung mit der AfD sucht. Vor dem Hintergrund ihrer Werte wird die DHV Haltung zeigen und für gesellschaftlichen Zusammenhalt einstehen – gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Extremismus von rechts oder links.

Betriebsratswahlen 2022 bei den METRO Märkten in NRW

Bei den Betriebsratswahlen 2022 der METRO Märkte der METRO Deutschland GmbH konnten unsere DHV-Mitglieder in NRW gute Erfolge erzielen!

So wurden beispielsweise in Düsseldorf und Mülheim die Mehrheit der Sitze von DHV-Mitgliedern errungen. Die jeweiligen Betriebsratsvorsitzenden wurden im Amt bestätigt. Wir möchten ihnen hierzu gratulieren.

An dieser Stelle freuen wir uns sehr, dass der Vorsitzende der Bundesfachgruppe Handel und Warenlogistik Marc Will in Düsseldorf erneut im Amt bestätigt wurde.

Auch in weiteren METRO Märkten in Nordrhein-Westfalen konnten Erfolge errungen werden! Wir wissen, dass sich unsere DHV-Mitglieder als gewählte Betriebsräte für die Kolleginnen und Kollegen einsetzen! Allen gewählten Betriebsrätinnen und Betriebsräten übermitteln wir auf diesem Weg einen herzlichen Glückwunsch zur Wahl! Und allen Mitstreitern und Wahlhelfern senden wir hiermit einen herzlichen Dank für ihre Bereitschaft und ihr Engagement!

Wir wünschen viel Glück und Erfolg in der kommenden Amtszeit!

HDI Zentrale Hannover: Arbeitnehmerliste mit DHV-Mitglied Matthias Rickel erziehlt großen Wahlerfolg

Bei der  Betriebsratswahl in der Zentrale der HDI hat die Arbeitnehmerliste together4all mit dem Spitzenkandidaten Matthias Rickel, der neben jahrelanger BR-Tätigkeit auch ein engagiertes DHV-Mitglied ist, ein überragendes Ergebnis erzielt:

19 von 23 Betriebsratsmandaten gingen an die Liste together4all! Damit konnte die von einem DHV-Mitglied angeführte Arbeitnehmerliste die verdi-Liste, die 4 Mandate erzielte, eindrucksvoll auf Abstand halten!

Grundlage für diesen eindrucksvollen Erfolg war ein Internetauftritt der Liste, der bei den Beschäftigten gut ankam und der ein Wahlprogramm mit klaren Zielen für die neue Amtsperiode beinhaltete. Mit einer großen Mehrheit können die Mitglieder der Liste ihre Vorhaben angehen wie u.a. Beschäftigungssicherung, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, altersgerechtes Arbeiten oder effektiver Gesundheitsschutz im Mobilen Arbeiten und im Büro.

Wir wollen Haltung bewahren! Haltung auf Basis unserer Werte und den Vorstellungen von guter Arbeit in unserer Zentrale, die sich für uns daraus ableiten.
Wir wollen kein Schmierentheater, bei dem hinter den Kulissen gedealt wird. Wir wollen auch kein Solostück, bei dem nur einer oder wenige im Rampenlicht stehen. Wir wollen auch nicht vor einem uns konsumierenden Publikum etwas vorspielen. Wir wollen ein gemeinsames Erlebnis für alle mitgestalten. Weil es um uns, unsere Familien, unser Auskommen mit dem Einkommen und um das geht, weswegen wir alle hier sind: Arbeit, Arbeit, Arbeit!

Diese Präambel des Wahlprogramms der Arbeitnehmerliste together4all können wir nur unterstreichen. Sie steht auch für das Selbstverständnis der DHV-Arbeit! Deshalb beglückwünschen wir nicht nur unser DHV-Mitglied Matthias Rickel für seine Wahl als Spitzenkandidat, sondern allen Kandidaten/innen der Liste und bieten ihnen unsere Unterstützung für die Arbeit der neuen Amtsperiode an!

Erfolgreiche Betriebsratswahl im Metromarkt in Koblenz 2022

Die Belegschaft des Metromarktes in Koblenz war unter hoher Beteiligung dem Aufruf zur Betriebsratswahl an die Wahlurnen gefolgt. Um die neun Mandate im Betriebsrat konkurrierten zwei freie Listen aus den Reihen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die Liste um den erfahrenden Betriebsratsvorsitzenden Paul Loyo hat dabei die eine deutliche Mehrheit an Stimmen erhalten. Acht der neun zu vergebenden Mandate sind auf die Kandidaten und Kandidatinnen dieser Liste entfallen. Neben Paul Loyo, der auch das Amt des DHV-Aufsichtsratsmitglieds für den Landesverband Rheinland-Pfalz/Saar bekleidet, sind noch fünf weitere Betriebsratssitze auf Mitglieder der DHV entfallen, so dass sechs der neun Betriebsratsmitglieder in der DHV organisiert sind. In der Wahl zum Gesamtbetriebsrat der Metro konnte Paul Loyo seinen Sitz ebenfalls erfolgreich verteidigen.

Der gesamte Handelssektor sieht auf sehr turbulente Jahre zurück. Die Corona-Virus-Pandemie hat die Branche schwer getroffen, und das zu einer Zeit, in der der Handel aufgrund der Verlagerung hin zum Onlinegeschäft in einer andauernden Umbruchsphase war und ist. Der Metrokonzern selbst und auch der Markt in Koblenz haben in der jüngeren Vergangenheit ganz konkrete Umbauten erfahren. Angesichts dieser doch recht schweren Gesamtsituation hat die Belegschaft sich in der überwiegenden Mehrheit entschieden, den erfahrenen Kollegen und Kolleginnen um Paul Loyo erneut die Vertretung ihrer Interessen anzuvertrauen. Wir als DHV freuen uns darauf, die gute Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern des Betriebsrates fortzusetzen und weiterhin den Beschäftigten vor Ort mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.    

CGB-Saar Frühjahrsempfang 2022

Am 19.03.2022 fand der offizielle Empfang des CGB Saar im Bildungszentrum der Arbeitskammer des Saarlandes in Kirkel unter dem Motto „Arbeitswelten: Gestern, Heute, Morgen“ statt.

Als erster Gastredner nach der Eröffnung durch den CGB-Landesvorsitzenden Thomas Koch nahm der Landtagspräsident Herr Stephan Toscani (CDU) eine Einordnung in die aktuelle politische Situation vor, wobei er sich besonders mit dem blutigen russischen Einmarsch in der Ukraine und die Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie auseinandersetzte. Auch betonte Herr Toscani die Wichtigkeit der autonomen Tarifpartnerschaft. Denn die Tarifflucht von Arbeitgebern und die Schwäche von Gewerkschaften, stellen für diese Errungenschaft des deutschen Wirtschaftssystems eine echte Gefahr dar. Allgemeinverbindlichkeitserklärungen durch den Gesetzgeber sind nur ein schwacher Ersatz für die durch Verhandlungen von Gewerkschaften und Arbeitgebervertretern ausgehandelten Tarifabschlüsse.
Der Bürgermeister der Gemeinde Kirkel, Herr Frank John (SPD), gab eine sehr anschauliche Einführung in seine Rolle als kommunaler Arbeitgeber, der bei beschränkten Mitteln mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert ist. Ihm folgte Herr Roland König, Landesschatzmeister der FDP im Saarland. Dieser sprach den Mitgliedsgewerkschaften des CGB seinen Dank aus, da er diese persönlich als verlässlichen Tarifpartner zu schätzen gelernt habe. Des Weiteren gab er einen Ausblick auf einige der Zukunftsprojekte, die die FDP in der kommenden Legislaturperiode anpacken möchte, wie etwa die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf über die Bereitstellung von 24-stündiger Kinderbetreuung oder die Errichtung einer Wasserstoff-Zukunftsregion Saar-Lor-Lux. Im Anschluss trat Herr Marc Speicher (CDU), MdL und der CDA ans Rednerpult, um die Wichtigkeit von Industriearbeitsplätzen für das Saarland hervorzuheben. Diese müssen erhalten werden, denn sie lassen sich über den Dienstleistungssektor nicht kompensieren. Daher sei besonders den verschiedenen Betriebsräten zu danken, die sich für den Erhalt dieser Arbeitsplätze unermüdlich einsetzen.

Der CGB Bundesvorsitzender Adalbert Ewen schloss mit einem kämpferischeren Beitrag zur Wichtigkeit von gewerkschaftlicher Gestaltung in der Lohn- und Arbeitspolitik an. Die christlichen Gewerkschaften sind für die Vielfalt innerhalb der Arbeitnehmervertretungen unerlässlich. Sie dürfen nicht an den Rand gedrängt werden oder gar wie im Beispiel der DHV durch gerichtliche Entscheidung aus dem Tarifwesen gedrängt werden. Nur weil andere Kräfte innerhalb der organisierten Arbeitnehmerschaft Konkurrenz fürchteten, wird so die gesamte Tarifautonomie gefährdet. Besonders bedauerlich sei an dieser Stelle, dass so auch der Abschluss von Tarifverträgen in Bereichen und Unternehmen verhindert wird, in denen die gewerkschaftliche Konkurrenz des CGB gar nicht tätig ist. Dadurch wird im Widerspruch zu deren offizieller Begründung für dieses Vorgehen die Tarifbindung nicht gestärkt, sondern im Gegenteil nur geschwächt. Ein Ausdruck dieser Schwäche ist das zunehmende Verlangen nach Allgemeinverbindlichkeitserklärungen durch den Gesetzgeber, die aber kein Ersatz für die wahre Tarifpartnerschaft vor Ort seien können.

Abschließend sprach der DHV-Geschäftsführer Rheinland-Pfalz/Saar Lukas Menzel zu den Anwesenden. Er hielt im Namen aller Mitgliedsgewerkschaften des CGB einen Vortrag über Entwicklungen in der modernen Arbeitswelt. Dazu wurden Veränderungen innerhalb unterschiedlicher Themenbereiche, wie Arbeitszeiten, Digitalisierung, Datenschutz, der Einsatz von künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz, Home-Office und mobiles Arbeiten betrachtet. Nach einer Abwägung der unterschiedlichen positiven und negativen Aspekte in diesen unterschiedlichen Feldern kam er zu dem abschließenden Befund, dass an dieser Stelle sowohl Chancen, die es zu nutzen gilt, als auch Gefahren, die man abwehren muss, existieren. Dazu bedarf es starker Gewerkschaften, die mit ihren Mitgliedern zusammen auf dieses Ziel hinwirken.

Dieser Frühjahresempfang des CGB-Saar war wieder ein Ausdruck der Lebendigkeit der christlichen Gewerkschaften und ihrem Bestreben das Arbeitsleben in Deutschland aktiv mitzugestalten.